gesichtslos
Frauen in der Prostitution
>>Von wegen "Sexarbeit" <<
Die Ausstellung "Gesichtslos - Frauen in der Prostitution" wirft einen ungeschönten Blick auf die Realität hinter dem Begriff "Sexarbeit". Durch beeindruckende Fotografien und ergreifende persönliche Geschichten zeigt die Ausstellung auf, dass für die meisten Frauen in der Prostitution das Gewerbe alles andere als normale Arbeit bedeutet.
Die Fotos, die den Alltag von zehn Prostituierten einfangen, enthüllen eine erschreckende Wahrheit: Prostitution ist oft geprägt von Gewalt und Ausbeutung. Statistiken zeigen, dass der Großteil der Prostituierten in Deutschland aus vulnerablen Gruppen stammt und oft von Zwangsverhältnissen abhängig ist.
Die Ausstellung konfrontiert auch mit dem verzerrten öffentlichen Bild von Prostitution, das immer noch von einem voyeuristischen Blick geprägt ist. Medien und Gesellschaft neigen dazu, Prostitution zu romantisieren und den sexuellen Handel zu verharmlosen, während die Realität für die betroffenen Frauen von physischer, psychischer und patriarchaler Gewalt geprägt ist.
In Zusammenarbeit mit den betroffenen Frauen selbst hat die Ausstellung das Ziel, die unsichtbaren Realitäten der Prostitution sichtbar zu machen. Die Fotos, begleitet von Originalzitaten der Frauen, erzählen von ihrem Alltag, ihren Ängsten und Traumata, und geben den Besuchern einen authentischen Einblick in ihre Lebenswelt.
Durch die Ausstellung und das begleitende Buch soll die Verklärung der Prostitution gestört werden. Es geht darum, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und aufzuklären über die wahren Bedingungen und Auswirkungen der Prostitution, die oft von Ausbeutung und Leid geprägt sind.
Die Ausstellung "Gesichtslos - Frauen in der Prostitution" zeigt, dass es höchste Zeit ist, das Tabu zu brechen und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema zu vertiefen. Sie möchte dazu beitragen, dass die unsichtbaren Stimmen der betroffenen Frauen gehört werden und Maßnahmen ergriffen werden, um ihre Rechte und ihre Menschenwürde zu schützen.
Der Fotograf Hyp Yerlikaya hat die Frauen zusammen mit der Beratungsstelle Amalie über zwei Jahre mit der Kamera begleitet. In seinen Bildern hält er Menschen, Situationen und Orte mit Mitteln der Inszenierung fest. Insgesamt 40 Bilder und begleitende Texte erzählen die Geschichte dieser Frauen – ihrer Ängste und Sorgen, aber auch ihrer Träume und Hoffnungen. Obwohl 2017 das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten ist, führt die Mehrheit der Frauen ein Leben abseits der sozialen Wahrnehmung. Nur wenigen von ihnen gelingt der Ausstieg. Die gesellschaftliche Sichtbarmachung und die Anregung eines öffentlichen Diskurses über die oftmals prekären Lebens- und Arbeitswelten von Prostituierten in Deutschland sind Anliegen dieses Projektes.
Die Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim bietet seit 2013 Frauen in der Prostitution Hilfe, Beratung und Begleitung in belasteten Lebenssituationen.
Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Band im Nünnerich-Asmus Verlag zum Preis von 25 € erschienen, Infos unter: gesichtslos - Nünnerich-Asmus - Verlag & Media (na-verlag.de)
Die Ausstellung „gesichtslos - Frauen in der Prostitution“ widmet sich einem gesellschaftlichen Tabuthema: Frauen in der Prostitution. Sie sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. In der Gesellschaft verstecken sie ihr Gesicht, träumen „gesichtslos“ von einem anderen Leben.
Die Ausstellung basiert auf Erfahrungsberichten von Frauen, die in der Prostitution arbeiten. Oft sind es Frauen, die ihre Heimatländer verlassen haben, um der dortigen Perspektivlosigkeit zu entkommen und in Deutschland ein neues Leben unter besseren Bedingungen anzufangen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus.